
Berliner Flaktürme
Flakanlage - Flugabwehr - Bunker - Bauwerk
Als Flaktürme werden mehrere Hochbunker bezeichnet, die während des Zweiten Weltkriegs in Berlin errichtet wurden. Ihre ursprüngliche Funktion bestand in der Installation von Flugabwehrkanonen (Flak) und deren Feuerleitanlagen. Darüber hinaus dienten sie auch als Schutzräume.
Als Reaktion auf einen Angriff britischer Bomber, bei dem im August 1940 neunzehn Fliegerbomben abgeworfen wurden, veranlasste Hitler die Errichtung von Flaktürmen in Berlin.

Berliner Flaktürme in Volksparks
Die Türme, die stets als Paar, auch "Zwillinge" genannt, errichtet wurden, nämlich ein Leit- und ein Gefechtsturm, wurden in drei Berliner Volksparks erbaut und nach dem Krieg überwiegend zerstört.
Der Hauptzweck der Türme mit den bis zu 3,5 m starken Wänden und Decken aus Stahlbeton bestand darin, eine hochgelegene Plattform für die 12,8-cm-Flak 40 und den 12,8-cm-Flak-Zwilling 40 zu schaffen. Diese konnten in dicht bebautem Gebiet aufgrund des Gasdrucks beim Abfeuern nicht eingesetzt werden.
Im Rahmen der Schlacht um Berlin im April/Mai 1945 erwiesen sich die Flaktürme als signifikante Hindernisse für die vorrückende Rote Armee, die mit ihren Panzern konfrontiert war.
Bauwerk Anlagen Besichtigung
Die Überreste der Flugabwehr-Anlagen sind bis heute erhalten und teilweise zugänglich. Für die Führung durch diese Anlagen ist eine vorherige Anmeldung bei den Stadtführern unter den angegebenen Telefonnummern erforderlich.
Berlin Unterirdisch
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Flakturm Paar 1: Tiergarten
Im April 1941 wurde im Berliner Tiergarten der als "Flakturm Paar I" bezeichnete Zoobunker fertiggestellt, der mit Flak unterschiedlichster Kaliber von 2 cm bis zu 12,8 cm-Zwillingsgeschützen bestückt war.
Im Zoo Bunker wurden die Kunstgegenstände aus den Berliner Museen, darunter der größte Goldfund aus der Antike, der Schatz des Priamos (Schliemann-Gold), mit 8900 Teilen eingelagert.
Im Mai 1945 bargen sowjetische Truppen die Kunstschätze und verbrachten sie als Beutegut nach Moskau. Die beiden Flaktürme im Tiergarten wurden 1947/1948 durch die britische Besatzungsmacht mit über 40 Tonnen TNT gesprengt. Damit ist dieses ehemalige Flakturm-Paar das einzige seiner Art, das heute nicht mehr existiert.
Bildmaterial Bundesarchiv: Bild 183-H27779 / CC-BY-SAANZEIGE

Flakturm Paar 2: Volkspark Friedrichshain
Im Oktober 1941 wurde im Volkspark Friedrichshain das Flakturm Paar II fertiggestellt.
Auch in diesem kleineren Leitturm wurden bedeutende Gemälde der Berliner Gemäldegalerie eingelagert. Im Mai 1945 wurden 434 Gemälde unter ungeklärten Umständen mutmaßlich verbrannt.
Die Sprengung der Flaktürme erfolgte im Mai 1946 durch die Rote Armee. Auch hier konnte die Sprengung die angestrebte Wirkung nicht erzielen. Die Bunker wurden leicht beschädigt und mit Trümmerschutt aufgefüllt sowie mit Erde bedeckt. Auf dem entstandenen Hügel befindet sich heute eine Parklandschaft mit einer Aussichtsplattform. Der Gefechtsturm ist teilweise noch heute sichtbar.
Bildmaterial Bundesarchiv: Bild 101I-649-5387-09A / Vieth / CC-BY-SAANZEIGE

Flakturm Paar 3: Volkspark Humboldthain
Im Zeitraum von Oktober 1941 bis April 1942 wurde im Volkspark Humboldthain ein Flakturm, bezeichnet als Paar III, errichtet, der mit einem zugehörigen Leitbunker verbunden war.
Nach dem Ende des Krieges unternahmen französische Truppen vergeblich den Versuch, den Bunker zu sprengen.
Schließlich wurde der Bunker mit Trümmern überdeckt. Heute sind Teile des Bunkers noch sichtbar und begehbar.
Der Berliner Unterwelten e.V. bietet zu diesem Zweck Führungen an.
Bildmaterial Berlinstadtervice: Flakbunker HumboldthainANZEIGE

Flakturm Paar 4: Volkspark Hasenheide
Gemäß der ursprünglichen Planung war die Errichtung des Flakturms Paar IV im Volkspark Hasenheide vorgesehen.
Die Aufgabe dieses Turms wäre die Sicherung des Stadtzentrums aus südlicher Richtung gewesen.
Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Flughafen Tempelhof wurde jedoch entschieden, die Verteidigung dieses Turmpaars der Luftwaffe zu überlassen.
Bildmaterial Bundesarchiv: Bild 101I-649-5387-09A / Vieth / CC-BY-SA
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